Zimt ist als Gewürz in der Küche sehr beliebt. Doch kann gemahlener Zimt auch als Pflanzenschutzmittel oder gegen Ameisen im Garten verwendet werden?
Zimt ist uns häufig nur als gemahlener Zimt zum Würzen in der Küche bekannt. Das Gewürz wird aus den abgeschälten und getrockneten Rinden des Zimtbaumes (Cinnamomum) gewonnen. Dabei wird die hauchdünne Rinde in manchen Fällen vom Baum abgeschält oder die dünnen Rindenstücke fallen selbst vom Baum. Für den Trocknungsprozess werden mehrere Rindenstücke übereinandergelegt und rollen sich zu den bekannten Zimtstangen auf. Diese können schließlich auch zu Zimtpulver gemahlen werden – das Ausgangsprodukt für die alternativen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen ökologischer Art. Wie Zimt nun gegen pflanzliche Schaderreger und Ameisen helfen soll, nehmen wir im Folgenden genauer unter die Lupe.
Zimt kann nicht nur weihnachtlichen Duft verbreiten: Als Pflanzenschutzmittel, Vergrämungsmittel gegen lästige Insekten oder bei der Bewurzelung von Stecklingen kann er uns ebenfalls nützlich werden.
Zimt gegen Schimmel und Co.
Selbst wissenschaftliche Studien bestätigen der Behandlung mit Zimt eine Wirkung gegen pilzliche Schaderreger. So wurde unter Laborbedingungen eine entwicklungshemmende Wirkung der Komponenten des Zimtpulvers gegen die Entwicklung von Grauschimmel (Botrytis cinera) und verschiedenen Arten der Gattung Phytophthora festgestellt. Dabei kann es den Druck des Pilzbefalls lindern, wenn die Pflanzen vorsorglich aber auch bei bereits erfolgtem Befall mit einer Lösung bestehend aus Zimtpulver und Wasser besprüht oder sogar gegossen werden.
So setzt man die Zimtlösung für die Verwendung im Garten richtig an:
- Einen gestrichenen Teelöffel gemahlenen Zimt…
- auf 5 Liter warmes Wasser auflösen…
- einige Stunden durchziehen lassen…
- und fertig ist die Zimtlösung für die Verwendung als Pflanzenschutzmittel.
Aufgrund der entwicklungshemmenden Wirkung auf pilzliche Schaderreger eignet sich Zimt auch bereits für die Anwendung bei eigens herangezogenen Sämlingen direkt nach der Keimung. Hier kann das gemahlene Gewürz gegen die gefürchtete Umfallkrankheit der Sämlinge helfen und so für eine verbesserte Vermehrungsrate sorgen. Hier muss man auch nicht zwingend einen Sud ansetzen und den Zimt als Lösung versprühen, sondern kann den gemahlenen Zimt auch mit ruhiger Hand über die Sämlinge verstreuen
Des Weiteren kann Zimt auch gegen auf der Substratoberfläche aufliegenden Schimmel wirken. Auch hier ist es vollkommen ausreichend, das Zimtpulver auf das Substrat im Topf zu streuen und im gleichen Zuge mit dem Gießen etwas zu befeuchten.
Zimt gegen tierische Schädlinge und Ameisen
Zimtpulver auf der Substratoberfläche soll genauso gut gegen die unliebsamen Trauermücken helfen. Das aromatische Pulver an der Substratoberfläche unterbreche den Zyklus der kleinen Flugtiere und verhindere ihr Ausschlüpfen aus der Erde und somit die Vermehrung. Hier erfahren Sie mehr dazu, wie Sie Trauermücken mit Hausmitteln bekämmpfen können.
Auch gegen Ameisen (Formicidae) kann Zimt eingesetzt werden. Als Pulver oder 10%-iges Öl hat es eine abschreckende Wirkung auf verschiedene Ameisenarten. Natürlich wurde dies bisher nicht für alle Arten von Ameisen nachgewiesen – dennoch wird dem Gewürz ein hohes Potential als „Repellent“ (Vergrämungsmittel) für Ameisen zugeschrieben. Einen Versuch wert ist es allemal. Um die Wirkung zu optimieren müssen eventuell bestehende Pheromonspuren entfernt werden: Ein scharfer, ebenfalls geruchsintensiver Reiniger ist perfekt geeignet, um die Duft-Spur an der Ameisenstraße zu löschen. Anschließend wird Zimtpulver oder Zimtöl in etwa 5 cm breiten Streifen dort ausgebracht, wo die Ameisen unerwünscht sind – etwa an Terassentüren, Ritzen in der Wand oder an Fenstern. Wird Zimt am Eingang einer Ameisenhöhle verteilt, kann es auch zu einer Umsiedelung der Kolonie kommen, sodass man etwa ein Nest von der Terasse zurückdrängen kann. Hier erfahren Sie alles dazu, wie Sie Ameisen mit Zimt bekämpfen. Als Alternative empfehlen wir unser Plantura Ameisenmittel, das Ameisen nicht nur abschreckt, sondern handfest bekämpft.
Zimt als Bewurzelungspuder und Wachstumshemmer
In der Stecklingsvermehrung kann man je nach Art die Bewurzelung der Stecklinge fördern, indem man die Schnittflächen in Zimtpulver eintunkt. Von rasanten Bewurzelungsergebnissen und eindrucksvollen Vermehrungsraten wird mancherorts im Hobbybereich durch den Einsatz von Zimtpulver berichtet. Zimt soll demnach die Wundheilung beschleunigen und zudem die Wurzelbildung stimulieren. Die Kombination kann Zimt also zu einer echten Alternative zu sowieso verbotenen und nicht zugelassenen Bewurzelungshormonen werden lassen.
Andererseits wurde in wissenschaftlichen Studien festgestellt, dass Zimt auf bestimmte Pflanzen auch eine wachstumshemmende Wirkung nehmen kann – wie beispielsweise bei Tomate oder Gartenkresse. Somit ist der Einsatz von Zimt im Garten mit Vorsicht zu genießen, um nicht unbeabsichtigt gegenteilige Effekte zu erzielen.
Falls Sie lieber darauf verzichten, Zimt außerhalb der Küche zu verwenden, finden Sie hier einige Hausmittel gegen Schädlinge im Garten.