Falscher oder Echter Mehltau?
Der Mehltau ist eine hartnäckige Pilzerkrankung, die zunächst die Blätter deiner Pflanzen mit einem weißen Belag überzieht und im Äussersten Fall deine gesamte Pflanze befällt und absterben lässt.
Wir unterscheiden zwischen Echtem und Falschem Mehltau – beide wollen wir im Garten nicht haben und beide sind schwer wieder loszukriegen. Beim Echtensprechen wir auch vom Schönwetterpilz, der sich als weißer Belag auf der Oberseite der Pflanzenblätter punktartig oder flächig niederlässt. Seine Sporen können nur auf lebenden Pflanzen überdauern und daher ist die Bekämpfung deutlich einfacher, als bei Falschem Mehltau, der zum Saisonende gerne Dauerkörper bildet, die im Frühjahr für neuen Befall sorgen.
Merkmal des Falschen Mehltaus ist die Fleckenbildung an der Unterseite der Blätter, die sich im Weiteren auf Stängel und Früchte ausbreitet. Die Pilzsporen dringen in das Blatt ein und schwächen die Pflanze von Innen heraus. Wenn du den Befall nicht bekämpfst, geht die Pflanze mitsamt Früchten ein.
Welche Pflanzen sind gefährdet?
Besonders häufig zu kämpfen haben Zucchinipflanzen, Kürbisse, Gurkenpflanzen und Erbsen mit dem Echten Mehltau.
Der Falsche Mehltau setzt sich mit Vorliebe auf Radieschen, Salate, Erbsen, Kohlpflanzen, Spinat,..usw.
Ist der Befall nicht zu stark fortgeschritten, produziert die Pflanze weiter Früchte, die du im Prinzip unbedenklich verzehren kannst. Ich habe gelesen, dass der Pilz keine Toxine enthält und daher für den Menschen unbedenklich ist. Bei befallenem Blattgemüse wie z.B. Feldsalat oder Spinat würde ich allerdings vom Verzehr abraten – nicht zuletzt isst das Auge ja schließlich auch mit
Meine Blattgemüse haben zum Glück bisher noch nie Last gehabt mit den Pilzsporen.
Was kannst du tun?
Entdeckst du erste Anzeichen von Mehltau – echt oder falsch – an deinen Pflanzen, handel schnell: Befallene Blätter oder Stängel befreist du von den weissen Flecken oder entfernst die Partien ganz aus deinem Gemüsekasten um eine Ausbreitung des Pilzbefalles einzudämmen.
Um vor allem im Herbst feucht-kaltes Klima nicht zu begünstigen, macht es Sinn, deine Pflanzen morgens zu gießen. Einen natürlichen Schutz für gefährdete Pflanzen bietet auch „gute Nachbarschaft“: Knoblauch, Schnittlauch und Kerbel sagt man nach, dass sie, locker dazwischengepflanzt, den Mehltau auf Abstand halten können. Hast du noch anderes ausprobiert?
Wenn du im Internet nach natürlichen Mitteln zur Bekämpfung von Mehltau suchst, stösst du sehr schnell auf Molke- oder Milchlaugen mit Wasser. Erstere im Verhältnis 1:1 (Molke zu Wasser) und Letztere im Verhältnis 1:5 (Milch zu Wasser). Gib die Lauge in eine Sprühflasche und ab damit auf die Blätter (wiederholend).
Beide Laugen haben aber eher eine vorbeugende Wirkung, bei zu fortgeschrittenem Befall solltest du es mit einer Mischung aus Backpulver, Rapsöl und Wasser versuchen:
3 Packungen Backpulver auf 5 Liter Wasser und 3-4 El Öl. Das im Öl enthaltene Lecithin gilt als ein wichtiges Abwehr- und Pflanzenschutzmittel.
Was auch immer du tust, bitte Hände weg von „chemischen Keulen“ zur Bekämpfung von Pilzbefall. Im biologischen Gemüsegarten geht das gar nicht, finde ich. Ausserdem wollen wir unser Gemüse ja noch essen und auch in der nächsten Saison in einer Erde anbauen, die nicht durch chemische Gifte verunreinigt ist.
Sorry, wenn ich hier so streng bin….Ich mag auch keinen Pilzbefall in meinem Gemüsekasten aber es gibt immer andere Möglichkeiten und Ideen, diesem auf natürliche Weise zu Leibe zu rücken. Meist dauert es etwas länger und unsere Geduld wird auf die Probe gestellt aber vom Alltag „entschleunigen“ tut mir persönlich immer nur gut
Ich hoffe, die Tipps rund um den lästigen Mehltau haben dir geholfen. Wenn du noch weitere Ideen hast oder andere Erfahrungen teilen möchtest, freue ich mich immer über eine mail oder einen Kommentar auf Pinterest.
Einen schönen sonnigen Herbst und alles Liebe,